Weichen für die `Einfache Dorferneuerung` sind gestellt

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Beschreibung Foto: Blick vom Kinderhaus auf die einsitge, provisorische Außenspielfläche. Dieser Platz zwischen Rathaus und Kinderhaus – einschließlich des Schulbergs – soll nun im Rahmen der `Einfachen Dorferneuerung` umgestaltet werden. Die Kleinen spielen mittlerweile auf dem neugestalteten Gelände hinter dem Kinderhaus.

60 Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, sich bei der Bürgerversammlung aus erster Hand zu informieren. Bürgermeister Franz Schlögel berichtete ausführlich über das abgelaufene Jahr, informierte über aktuelle und geplante Projekte  und begann mit statistischen Daten: Ende 2012 wohnten 978 Bürger in der Gemeinde. Es gab 42 Zuzüge und 54 Wegzüge, zehn Geburten, vier Eheschließungen und acht Sterbefälle.  Die Pro-Kopf-Verschuldung ist kontinuierlich rückläufig und beträgt nun 322 Euro (Vorjahr 344 Euro).  Der Rathauschef führte den Bürgern eine insgesamt positive Gemeinde- Entwicklungen vor Augen.

So nahm  der Bauplatzverkauf im Badfeld II nach einer Durststrecke eine erfreuliche Wende.  Fünf Plätze wurden 2012 verkauft, zwei Plätze bereits im laufenden Jahr. Somit stehen derzeit noch zwei Grundstücke zur Verfügung  . Durch Änderungen des Bebauungsplans sind nun vielfältigere Bauweisen zugelassen.  Gute Nachrichten gab es auch zum Thema Kinderbetreuung. So konnte die neue Außenspielfläche des Kinderhauses Ringelreihen  im letzen Jahr  in Betrieb genommen werden, die hinter dem Kinderhaus auf einem erworbenen Ackergrundstück entstand. Das  großzügige  1000m2 großes Spiel-Areal  ersetzt nun die bisherige, provisorische Spielfläche zwischen Rathaus und Kinderhaus. „Mit dem Ergebnis zeigen sich alle Beteiligten äußerst zufrieden“, berichtete Schlögel . Zusätzlich wurde über die Nordseite auch ein behindertengerechter Eingang zum Kindergarten im Obergeschoss geschaffen.

 

Der frei gewordenen Rathausplatz soll nun umgestaltet und  vielfältigen Interessen gerecht werden: Entschärfung der Parkplatzsituation, „Veranstaltungsraum“ unter freiem Himmel für kulturelle und musikalische Events und nicht zuletzt Dorfmittelpunkt und Raum für Kommunikation und Begegnung der Bürger. In diesem Zug muss auch über eine Sanierung des Schulbergs nachgedacht werden, da die Fahrbahn erhebliche Mängel aufweist. Bei der Realisierung setzt die Gemeinde auf die sog. `Einfache Dorferneuerung`  – ein Förderprogramm des Freistaats Bayern für Einzelprojekte im  ländlichen Raum. Nach Antragstellung am Amt für ländliche Entwicklung Krumbach  (ALE) und Zulassung sowie dem einstimmigen Beschluss im Gemeinderat am 9.4.13 ist dazu der Startschuss gefallen. Neben Begleitung des ALE durch die Baumaßnahmen kann die Gemeinde hierbei auch auf öffentliche Gelder zurückgreifen, max. 250 000 Euro.  Allerdings sei die Zuteilung von Fördergeldern mit gewissen Auflagen verbunden, informierte Schlögel. Unumgänglich sei eine möglichst breite Bürgerbeteiligung – von der Ideenfindung über die Planung bis zur Umsetzung. Daher appellierte der Bürgermeister zur aktiven Mitwirkung, „damit die Maßnahmen um die Dorferneuerung von einer möglichst breiten Mehrheit getragen werden“. Interessierte sollen sich bei der Gemeinde melden.

In der Bürgerversamlung notiert:

Monaco II: Für eine gewisse Unruhe sorgt derzeit der geplante Bau der überregionalen Gas-Hochdruckleitung Monaco II. Eine der möglichen Routen führt dabei durch die Gemarkung Ehingen und durchquert die Lücke zwischen dem Hauptort Ehingen und dem Baugebiet Badfeld II.  Dieser Trassenverlauf  hätte nicht nur eine Spaltung des Gemeindegebiets zur Folge, auch wäre dort eine vernünftige Bauleitplanung nicht mehr realisierbar.  „Diese und noch weitere Gründe, wie der geringe Abstand zur Wohnbebauung oder die Konfrontation mit dem Bibergebiet am Westerbach, hat der Gemeinderat  in seiner ausführlichen Stellungnahme an die Regierung von Schwaben zusammengefasst und seine deutliche Ablehnung ausgesprochen. Wir werden unser Möglichstes tun, um den Leitungsbau durch unser Gemeindegebiet  abzuwenden“, versicherte Schlögel.

Exkursion: Der Bürgermeister berichtete über die im März stattgefundene Exkursion des Gemeinderats und mehrerer Bürger zum Energiedorf Wildpoltsried, das als ökologische Vorzeigegemeinde in Deutschland gilt. So wurden viele wertvolle Impulse mit nach Hause gebracht, die für eine Mitgestaltung der `Energiewende vor Ort` nun überdacht werden .

Kirchstraße:  Im Anschluss an den Ausbau Kirchstraße wurde auch der Kirchberg neu angelegt. Dabei entstanden südlich der Pfarrkirche einige Parkplätze – zur Entlastung der Parksituation an der Hauptstraße. Über die restaurierte Kirchentreppe  können die Parkenden durch den früheren Friedhof unkompliziert zur Kirche oder ins Rathaus gelangen.

Wortmeldungen:   Ein Bürger beklagte sich über das leidige Thema Hundekot auf Gehwegen und Grünflächen. Die aufgestellten Hundetoiletten hätten nur bedingt Abhilfe geschaffen. Wie mit unvernünftigen Hundehaltern weiter vorgegangen wird, konnte am Abend nicht abschließend geklärt werden. Weiter bemängelte ein Ortlfinger Bürger einen defekten Verkehrsspiegel am Ortsrand Richtung Blankenburg. Eine Bürgerin lobte den neu gestalteten Internetauftritt der Gemeinde, regte aber an, die anstehenden Termine der Gemeinderatssitzungen dort mit längerer Vorlaufzeit bekanntzugeben.

Fakten aus dem Ehinger Haushalt 2012

Größte Einnahmequellen: Einkommensteuerbeteiligung  407.000 Euro, Bauplatzverkauf Badfeld II  271.000 Euro, Schlüsselzuweisungen 202.000 Euro, Gewerbesteuer 85.000 Euro, Zuschüsse vom Staat für Kinderbetreuung 83.000 Euro.

Größte Ausgabequellen: Kreisumlage 292.000 Euro, Aufwendungen für Kinderbetreuung 157.000 Euro, Investition ins Kinderhaus einschließlich Spielplatz 103.000 Euro, VG-Verwaltungsumlage 72.000 Euro, Ausbau Kirchstraße 59.000 Euro.

Verwaltungshaushalt 1.070.000 Euro, Vermögenshaushalt 720.000 Euro, Rücklagen 143.000 Euro, keine Kreditaufnahme

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