Ehinger informieren sich über regenerative Energien

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Das große Interesse der Ehinger am Thema erneuerbare Energien und insbesondere die Windkraft zeigte sich, daß 28 Bürger, darunter Bürgermeister Franz Schlögel und der komplette Gemeinderat mit in das Energiedorf  Wildpoldsried fuhren.  Ziel der Reise war es im Bioenergiedorf und Windstützpunkt Informationen aus erster Hand zu hören und Anregungen zu holen.

Zu den Vorträgen traf sich die Ehinger Gruppe zusammen mit Gruppen aus Moosinning und Westhausen    im Ökologischen Bildungszentrum „Kultiviert“. Dort stellte der Referent des Vormittags 2. Bürgermeister  Günter Mögele  die 2560 Einwohner zählende Gemeinde vor. Bereits seit 1998 beschäftigt sich die Gemeinde mit regenerierbaren Energien und erstellte ein ökologisches Profil mit der Vision die benötigte Energie regenerativ zu erzeugen.  

Gruppe-vor-Windrädern2Von Anfang an wurden die Bürger eingebunden, was zu einen hohen Akzeptanz in der Gemeinde führte.  Bereits 2010 wurde der vierfache Stromverbrauch im Ort regenerativ erzeugt.

Darüber hinaus wird eine Dorfheizung durch die örtlichen Biogasanlagen versorgt. Daran sind alle 11 öffentlichen Gebäude sowie 100 Haushalte bereit angeschlossen. Erweiterungen sind in Planung. Die voll durchdachte Anlage  bekamen die Teilnehmer bei der Besichtigung  der Dorfheizung zu sehen.

Die öffentlichen Gebäude sind auch mit Fotovoltaik- anlagen bestückt. Teilweise werden diese Anlagen von den Ortsvereinen betreut, die dann auch die Erlöse für die Vereinsarbeit verwenden können.

Wildpoldsried beschränkt sich aber nicht nur auf der Erzeugung sondern sieht eine wichtige Aufgabe in der Ökologischen Vorbildfunktion, so der Referent.  Das reichlich vorhandene Holz wird als Baustoff  bei kommunalen Bauten eingesetzt. Aber auch eine Pflanzenkläranlage  mit Klärschlammvererdung  zeigen  die Verantwortung und Sorge für die Umwelt.

Große Anstrengungen unternimmt die Gemeinde um Energie einzusparen. Heuer werden Preise für die besten Stromsparer ausgelobt. Ferner  wurde die gesamte Straßenbeleuchtung 2012 mit LED-Lampen ausgetauscht, wobei die Amortisationszeit bei unter 2 Jahren liegt. Die von der Gemeinde gestartete Austauschaktion  von Heizungspumpen brachte ebenfalls große Stromeinsparungen.

Günter Mögele zeigte noch weitere Ideen auf, die gemeinsam umgesetzt wurden. Energieneutrales Bauen  sowie der Anreiz für Plusenergiehäuser gehören ebenso in den Maßnahmenkatalog der Gemeinde. Aber die aktiven Bürger und Handwerker der Kommune haben sich für die Zukunft noch vieles vorgenommen, sodass die Vision „ Jedes Gebäude soll in Zukunft ein eigenes Kraftwerk bei Strom und Wärme sein“ nicht als  utopisch angesehen werden soll.

Dem Thema Windkraft widmete sich Gemeinderat Wendelin Einsiedler, Geschäftsführer der Wildpoldsrieder Bürgerwindkraftanlagen. Derzeit werden in Wildpoldsried 7 Windräder betrieben.

Bereits 2000 gingen die zwei ersten Windräder in Betrieb.  Seit Oktober drehen sind nun zwei Windräder mit einer Nabenhöhe von 135 m. Die bisherigen fünf Windräder erzeugen pro Jahr ca 12 Millionen kWh Strom. Die gleiche Strommende erbringen die beiden Neuen. Wichtig für das Gelingen , so der Referent , wart die Einbindung der Bürger. So werden alle Anlagen als Bürgeranlagen betrieben . So  sind um die 300 _Wildpoldsrieder Bürger (keine Fremden) an den Windkraftanlagen beteiligt.

Auch werden Grundstücksanlieger im engerem Umkreis der Anlage finanziell bedacht. Solche Maßnahmen helfen für die Akzeptanz in der Bürgerschaft.  Anschließend wurden die Windkrafträder besichtigt. noch eine  Ortsbesichtigung gemacht.   Der Abstand zum nächsten Bauernhofes beträgt 600 m. Von dort konnten keine Geräusche festgestellt werden. Hierbei muss allerdings die Windrichtung und die Windgeschwindigkeit berücksichtigt werden.  Alle 7 Windräder stehen auf einer Anhöhe jedoch im Wald, was vom Anblick her von Vorteil ist. Sehr positiv sind dort die hervorragenden Windgeschwindigkeiten, die sicherstellen, dass die Beteiligten eine gute Rendite einfahren.

Die Teilnehmer waren von den Aktivitäten, Maßnahmen und vor allem von den Erfolgen beeindruckt. Bürgermeister Franz Schlögel dankte den Teilnehmer für ihre Zeit und das Interesse sowie Helmut Wech für die Organisation.

 

Text: Helmut Wech

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